Gendermedizin: Frauen sind einfach anders krank
Wenn der fiese Männerschnupfen unterwegs ist, hagelt es dumme Sprüche. Teils zu Unrecht, wie man heute weiß. Die Gendermedizin beweist, Männer und Frauen sind unterschiedlich krank. Die wichtigsten Fakten hat News-Insider.de zusammengefasst.
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Geschlechterunterschiede
Eigentlich ist es gar nicht verwunderlich, dass sich auch Krankheiten bei Männern und Frauen unterscheiden. Immerhin sind es nicht nur Äußerlichkeiten in denen Männlein und Weiblein anders sind. Das fängt bei verschiedenen Organen an und hört bei den Genen auf. Wie sich die Unterschiede auswirken, weiß News-Insider.de.

Schmerzen
Nicht nur bei Schnupfen sind Männer tatsächlich schlechter dran. Männer leiden besonders expressiv. Auf der anderen Seite ist die Schmerztoleranz von Frauen niedriger als die von Männern.

Atemwege
Tatsache ist aber, dass Männer für Atemwegsinfekte anfälliger sind. Das gilt auch für die Grippe. Der Verlauf ist bei Männern ebenfalls schwerer. Auf der anderen Seite ist die Lunge von Frauen kleiner, weswegen sie empfindlicher auf Abgase oder Rauchen reagieren und eher an Asthma leiden.

Immunsystem
Die unterschiedliche Anfälligkeit liegt am besseren Immunsystem der Frau in den mittleren Lebensjahren. Das hat aber auch seine Nachteile. Denn die Abwehr richtet sich bei Frauen auch häufiger gegen sie selbst. Sie leiden dementsprechend häufiger an Autoimmunkrankheiten wie Rheuma oder Multiple Sklerose.

Nebenwirkungen
Frauen leiden häufiger an Nebenwirkungen von Medikamenten. Oft werden Medikamente überdosiert, da Frauen kleiner sind und weniger wiegen. Doch das sind nicht die einzigen Unterschiede. Hormone und Gene haben einen starken Einfluss auf die Gesundheit.

Impfungen
So zeigte sich bei Grippeimpfungen, dass bereits die halbe Dosis bei Frauen die selbe Wirkung erzielt als bei Männern. Das liegt daran, dass das Östrogen die Abwehr stärkt, während sie durch Testosteron gehemmt wird.

Risikofaktoren
Allgemein wirken sich hingegen Risikofaktoren bei Frauen stärker aus. Bauchfett, Rauchen, Stress sowie Feinstaub schadet Frauen gesundheitlich mehr als Männern.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Erst die Gendermedizin wurde darauf aufmerksam, dass ein Herzinfarkt bei Frauen häufig anders abläuft. Ihnen ist übel, sie sind erschöpft oder haben Scherzen im Oberbauch. Die Warnzeichen unterscheiden sich zum "männlichen" Herzinfarkt stark. Auch wurde herausgefunden, dass ein altbewährtes Mittel gegen Herzschwäche bei Frauen nicht half. Sie starben teils sogar früher als ohne dieses Mittel.

Schilddrüse
Frauen leiden deutlich öfter an Fehlfunktionen der Schilddrüse. Das hat mit dem komplexen Hormonhaushalt zu tun. Die Folge sind oft Stimmungsschwankungen und Gewichtsprobleme.

Verdauungssystem
Der weibliche Darm arbeitet langsamer als der von Männern. Das wirkt sich in mehrfacher Hinsicht auf verordnete Medikamente aus: Einerseits werden diese langsamer aufgenommen, andererseits haben sie mehr Zeit die Darmwand anzugreifen.

Krebserkrankungen
Männer erkranken statistisch gesehen häufiger an Krebs. Auch das Risiko daran zu sterben ist beim Mann grundsätzlich höher als bei der Frau.
Autor: Melanie Gumbert